Überleben in schwierigen Zeiten dank kleinen Fischen
Kurz vor Sonnenuntergang erscheinen unzählige Kapenta-Fischerboote auf dem Lake Kariba. Kapenta sind Sardellen (kleine Heringe), die nach dem Fang auf riesigen Tuchflächen an der Sonne getrocknet werden. Wenn die Dunkelheit anbricht, leuchten die Fischer mit starken Scheinwerfern in das Wasser, um die kleinen Fische anzulocken. Nach einer Weile wird das kreisförmige Netz, das vorher etwa 40 Meter unter die Wasseroberfläche abgesenkt worden war, mit einem Kran angehoben und die so gefangenen Kapenta ins Boot geholt. Bei Tagesanbruch fahren die Boote mit ihrem Fang in die Häfen zurück.
Um die Zeit des Vollmondes ruht die Fischerei einige Tage, um die Bestände zu schonen. Der kleine Hering ist ein wichtiger und beliebter Bestandteil der täglichen Ernährung in Simbabwe.


Leider sind seit 1990 die Fänge auf einen Siebentel des damaligen Wertes gesunken. Schuld sind der Klimawandel, der sinkende Seewasserspiegel und die zunehmende Trübung des Wassers, die das Eindringen des die Fische anlockenden Lichtstrahls ins Wasser behindert. Dazu kommt eine starke Überfischung.
Statt der eigentlich zulässigen 500 Boote sind zur Zeit 1500 unterwegs, wovon die Hälfte von Simbabwe, die andere von Sambia aus operiert. Der Grund dafür ist die Corona-Pandemie. Die Fischerei wurde im Gegensatz zu andern Lebensmittelbranchen von Lockdowns stark entlastet und die Fanglizenzen erhöht, um die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung zu gewährleisten. Die sinkende Fangmenge führt zu einer Preiserhöhung. Das ist schlimm für die ohnehin unter der steigenden Inflation notleidende Bevölkerung.



