Unterstützung Frauen in Not
„Frauen sind Afrikas Hoffnung.“
-Horst Köhler
Hintergrund
Auch in Simbabwe ist der traditionelle Ehestand hart für die Frau. Wenn ein Mann eine Frau heiraten will, erzählt er seinen Eltern, dass er eine Frau gefunden hat. Ein Onkel von ihm geht dann zum Vater (zur Familie) der Braut, fragt für Erlaubnis und verhandelt mit ihm. Oft haben solche Väter mehrere Frauen, von den sie dann als Kinder Töchter erwarten, die sie dann oft bereits mit 14 Jahren als Bräute anbieten. Je nach dem Beruf und der finanziellen Situation bezahlt der Freier für seine zukünftige Frau mit Kühen, Geissen und Bargeld. Nachher gehört die Braut dem Bräutigam. Sie ist jetzt Besitz vom Ehemann. Sie kann nicht scheiden oder weggehen. Dieser Ehestand heisst Lobola. Die Frau hat nicht viel zu sagen, muss aber Kinder bekommen, das Essen besorgen und harte Feldarbeit machen. Wird sie nach einem Jahr nicht schwanger, hat der Mann das Recht, eine andere Frau zu nehmen. Er kann sogar ihre jüngere Schwester, wenn sie eine hat, als zweite Frau nehmen, weil er ja den Brautvater für seine – angeblich – unfruchtbare Frau bezahlt hat. Auch sonst kann der Ehemann mehrere Frauen haben. Wenn die Frau flieht, verliert sie ihre Kinder an den Ehemann. In den Städten ist die Situation besser, weil viele Paare zivil heiraten.
Auch werden immer wieder junge Frauen von Familienmitgliedern missbraucht und vergewaltigt.
Problem
Die oben geschilderten Zustände bezüglich der Situation von Frauen in ländlichen Gebieten sind stark kulturell bedingt und stark in der Tradition verankert. Es liegt an den betroffenen Gemeinschaften selbst, darüber zu reflektieren, sinnvolle und vielleicht sogar notwendige Veränderungen zu initiieren und allenfalls verbesserte Gesellschaftsmodelle zu entwickeln. Tatsache ist aber, dass viele Frauen unter den gegebenen Umständen leiden. Wie sich diesen helfen lässt, das ist das eigentliche Problem.
Unterstützung durch Projekte für Afrikahilfe
Für PfAH ist ein gutes und effizientes Angebot zur Direkthilfe, wie es auch in der Schweiz und anderswo erfolgreich praktiziert wird, wichtig (z.B. Frauenhäuser). Betroffene brauchen Schutz in einer geschützten Umgebung. PfAH hilft auch bei der Entlastung der Frauen durch Verbesserung der Infrastruktur, z.B. mit Grundwasserbohrungen, damit junge Mädchen und Frauen nicht mehr als Wasserträgerinnen ausgebeutet werden und deshalb aus Zeitgründen die öffentlichen Schulen nicht besuchen können.
Ziel ist es, Angebote zu schaffen für Hilfe zur Selbsthilfe und Emanzipation. Ein wichtiger Schritt besteht darin, den Frauen einen besseren Zugang zu ermöglichen oder sie alltagspraktisch anzuleiten, damit sie unabhängiger werden können.